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Autor Thema: Bin so ratlos...  (Gelesen 613 mal)

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Line

  • Gast
Bin so ratlos...
« am: 28. Juni 2005, 10:50:00 »
Hallo!
Ich war gestern mit meinem Jonas beim Tierarzt, da er seit seit zwei Tagen nur noch schläft. Ich hatte damit gerechnet, dass er vielleicht  sehr unter der Mauser leidet oder einen Infekt hat, ... doch leider hat der Tierarzt ziehmlich schnell fesgestellt, dass er einen Tumor im Bauch hat und ansonsten sehr dünn ist. Ich hatte sofort einen riesen Kloß im Hals und konnte mich nur noch darauf konzentrieren nicht zu sehr vor dem Tierarzt zu weinen. Leider vielen mir die ganzen Fragen dann auch erst später ein. Er bat mich den Vogel nicht unnötig leiden zu lassen und ihn einschläfern zu lassen, wenn er sich zu sehr quält. Nun stellt sich mir die Frage, woran erkenne ich den Zeitpunkt. Er sitzt nach wie vor aufgeplustert und schläft sehr, sehr viel. Essen und trinken scheint ihm schwer zu fallen. Aber hat er Schmerzen???
Mir fällt es so unglaublich schwer Herr über Leben und Tod zu spielen und ich würde ihm (und mir) sehr einen natürlichen Tod wünschen...was mache ich denn bloß. Noch hege ich die Hoffnung, dass er sich vielleicht doch wieder berappelt und noch ein einige schöne Tage bleiben darf. Und wie kann ich ihm die letzten Tage verschönern?

wellipetra

  • Gast
Bin so ratlos...
« Antwort #1 am: 28. Juni 2005, 12:42:00 »
Hallo Line,

das tut mir sehr leid für dich und Jonas  :troest:

Leider weiss ich aus eigener Erfahrung, wie schwer diese Entscheidung fällt.

Ich habe es immer so gehalten, wenn ich gemerkt habe, dass ein schwerkrankes Tier keine Lebensfreude mehr hat, also nicht mehr frisst, rumfliegt, mit den andern spielt etc. haben wir den letzten Gang angetreten.

Lieben heisst auch loslassen können.

In so einer Situation hab ich mal folgendes Gedicht gefunden. Auch wenns traurig ist, mir hats geholfen

Bin ich einst gebrechlich und schwach

Und quälende Pein hält mich wach

Was du dann tun musst - tu es allein,

Die letzte Schlacht wird verloren sein.

Dass du sehr traurig, verstehe ich wohl,

Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.

An diesem Tag - mehr als jemals geschehen,

muss deine Freundschaft das Schwerste bestehen.

Wir lebten in Jahren voller Glück.

Furcht vor dem Muss? Es gibt kein Zurück.

Du möchtest doch nicht, dass ich leide dabei

Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei!

Begleite mich dahin, wo ich hingehen muss,

Nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluss.

Und halte mich fest und red mir gut zu,

bis meine Augen kommen zur Ruh.

Mit der Zeit - ich bin sicher - wirst du es wissen,

es war deine Liebe, die du mir erwiesen,

Vertrauender Laut ein letztes Mal -

Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.

Und gräme dich nicht, wenn du es einst bist

- der Herr dieser schweren Entscheidung ist.

Wir waren beide so innig vereint,

Es soll nicht sein, dass dein Herz um mich weint.

 

Autor unbekannt, aus dem englischen Übersetzt von Werner Schuster, 1983

 

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