WARNUNG am Ende dieses Beitrages sind Bilder einens verstorbenen Wellis Hallo.
Leider muss gleich mein erster Post muss solch ein niederschmetterndes Thema zum Inhalt haben, aber ich erhoffe mir von Ihnen Hilfe hinsichtlich meines Falles.
Ich schätze es am besten ein, wenn ich einfach einmal die folgenden E-Mails von mir für sich sprechen lasse:
Mail an den Züchter:
Sehr geehrter Herr XXX,
unglücklicherweise bin ich wiederum gezwungen mich an Sie zu wenden. Nach Kontaktierung einer örtlichen Wellensittichexpertin wurde das Verhalten Ihres Vogels über eine Zeitdauer von nahezu 10 Stunden betrachtet. Hierbei herrschten normale Bedingungen bei mir in der Wohnung, wodurch die sichtbaren Augenscheinlichkeiten auch das normale Verhalten Ihres Vogels widerspiegeln:
- Eine Harmonierung der beiden Vögel ist nicht gegeben. Dies zeigt sich dadurch, dass mein alter Vogel letzten Endes durch Ihr Tier mehr gehemmt wird, als dass er sich auslebt. Es ist keinerlei Interesse Ihres Tieres erkennbar. Alle Schritte gehen von meinem alten Vogel aus, was sich in einem aggressiven Verhalten der beiden Vögel gegeneinander auswirkt.
- Ihr Vogel ist lethargisch und kann sich für nichts begeistern. Ein Spieltrieb ist nicht vorhanden. Sein Tagesablauf besteht darin, dass er teilnahmslos auf einer der im Käfig angebrachten Stangen verharrt. Dies steht in einem völligen Gegensatz zum Charakter meines ersten Vogels.
- Die zugesagte Handzahmheit ist definitiv nicht vorhanden. Dies spiegelt sich darin wieder, dass Ihr Vogel vor der Hand flüchtet und auch laut Aussage der hinzugezogenen Expertin nicht an die Hand gewöhnt sei.
- Aufgrund des nicht aktiven Verhaltens Ihres Vogels paßt sich mein alter Vogel diesem Verhalten an.
Zusammenfassend muß ich Ihnen leider mitteilen, dass aufgrund der sehr negativen Worte, welche die bereits genannte Expertin gefunden hat, ich mich gezwungen sehe jegliche Möglichkeiten einer Revidierung des Kaufes in Betracht zu ziehen. Demzufolge werde ich den DSV ab sofort in diesem Fall hinzuziehen und um eine Klärung dessen bitten.
Widersprechend Ihren Aussagen, dass ich nur aufgrund der Tatsache, dass der Vogel meiner Freundin nach kurzer Zeit an einem offensichtlichen Tumor/Lipom verendet ist, meinen Kauf rückgängig machen möchte, kann ich nur sagen, dass im Endeffekt nicht eine meiner Erwartungen durch den Kauf meines neuen Tieres erfüllt wurde. Alle gesetzten Ziele (weitere Zähmung meines ersten Vogels, Beschäftigung, Partnerfindung und eine Normalisierung seines Umfeldes hinsichtlich einer Schwarmbildung) sind definitiv nicht erfüllt worden.
Ich möchte jetzt nicht wieder auf dem Punkt der gesicherten Rücknahme bei - nunmehr offensichtlichen - Problemen zurückkommen, oder mich anhand des unerwarteten Todes des ersten Tieres aufziehen. Mir liegt das Wohl der Tiere am Herzen. Ich sehe - wie auch ein neutraler Beobachter mit Erfahrung - hinsichtlich dieser Thematik keinerlei Möglichkeiten auf eine Besserung. Mir wurde schon geraten eine räumliche Trennung der Tiere vorzunehmen, was mir aber leider nicht möglich ist.
Enttäuschenderweise bin ich durch Ihr nicht gerade sehr entgegenkommendes Verhalten (ich fühlte mich am Telefon abgestempelt wie ein kleiner Schuljunge) gezwungen oben erwähnte Schritte einzuleiten.
Ich bitte Sie hinsichtlich dieser Angelegenheit zu einer baldigen schriftlichen Stellungnahme.
Sven Riedel
Mail an den DSV-Verband:
Sehr geehrte Damen und Herren des DSV,
ich wende mich an Sie als federführende Mitglieder des DSV Verbandes, da ich einige Probleme mit einem eingetragenen DSV-Züchter habe.
Am 09.06.2005 kauften meine Freundin und ich bei einem Ihrer eingetragenen Züchter jeweils einen zweiten Wellensittich.
Der bereits vorhandene Vogel meiner Freundin, acht Jahre alt, sollte einen Partner bekommen. Aus diesem Grund verkaufte uns der Züchter einen angeblich mindestens sechs Jahre alten Vogel. Der Fußring des Vogels wies, nachdem wir ihn mit nach Hause nahmen, nach Betrachtung das Jahr 01 auf und nicht, wie es normalerweise sein sollte, das Jahr 98 oder 99. Damit konfrontiert entgegnete der Züchter Aussagen wie \"ich hatte zu der Zeit keine Ringe\", oder \"ich habe den Vogel nachträglich beringt\". Dies würde noch kein Problem darstellen. Viel mehr ist zu bemängeln, dass der Vogel innerhalb von fünf Tagen verendete. Er starb an den Folgen eines kirschengroßen Lipoms/Tumors im Afterbereich. Einem (Zitat) \"erfahrenen Züchter mit über 23 Jahren Erfahrung\" hätte dieser Mißstand auffallen müssen. Für uns blieb nur die Erkenntnis, dass uns aller Voraussicht nach ein krankes Tier untergejubelt werden sollte und der Züchter auf eine noch nicht lebensbedrohliche Entwicklung des Lipoms/Tumors gehofft hatte. Fotos des Vogels mit der selbst für Laien offensichtlichen Erkrankung kann ich Ihnen bei Bedarf gerne zukommen lassen.
Nach einem Telefonat mit dem Züchter wurde uns eine Rückerstattung des Kaufpreises zugesagt, was für uns das vertretbare Minimum darstellt. Bis dato ist leider noch keine Überweisung auf unseren Kontos eingegangen, was aber auch durch die Transferzeit zu erklären wäre.
Das augenscheinliche Problem basiert auf dem Kauf meines Vogels: Im April 2005 kaufte ich in einer Zoohandlung einen Jungvogel. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit in meiner Wohnung hatte ich den Entschluß gefaßt ihm einen Partner als Spielgefährten zu kaufen. Wichtig war hier für mich, dass es sich um ein handzahmes Jungtier handelt. Also erwarb ich am 09.06.05 bei diesem Züchter einen zweiten jungen Wellensittich mit der Zusage auf Handzahmheit.
Problematisch daran ist folgendes:
- Eine Harmonierung der beiden Vögel ist nicht gegeben. Dies zeigt sich dadurch, dass mein alter Vogel letzten Endes durch das neue Tier mehr gehemmt wird, als dass er sich auslebt. Es ist keinerlei Interesse des neuen Tieres erkennbar. Alle Schritte gehen von meinem alten Vogel aus, was sich in einem aggressiven Verhalten der beiden Vögel gegeneinander auswirkt.
- Der Züchtervogel ist lethargisch und kann sich für nichts begeistern. Ein Spieltrieb ist nicht vorhanden. Sein Tagesablauf besteht darin, dass er teilnahmslos auf einer der im Käfig angebrachten Stangen verharrt. Dies steht in einem völligen Gegensatz zum Charakter meines ersten Vogels, obwohl mir zugesagt wurde, dass die beiden Vögel - nach 30-minütiger Ansicht des Züchters - harmonieren würden.
- Die zugesagte Handzahmheit ist definitiv nicht vorhanden. Dies spiegelt sich darin wieder, dass der Vogel vor der Hand flüchtet und auch laut Aussage einer hinzugezogenen Expertin nicht an die Hand gewöhnt sei.
- Aufgrund des nicht aktiven Verhaltens des Vogels paßt sich mein alter Vogel diesem Verhalten an.
Ziel des Kauf waren folgende Überlegungen: Eine Möglichkeit zur weiteren Zähmung meines ersten Vogels, Beschäftigung, Partnerfindung und eine Normalisierung seines Umfeldes hinsichtlich einer kleinen Schwarmbildung. Leider werden diese Punkte in keinster Weise erfüllt.
Den Züchter konfrontierte ich am 15.06.2005 mit diesen bestehenden Tatsachen. Am Telefon wurde ich behandelt wie ein kleiner Schuljunge. Ziel des Telefonates sollte für mich eine Revidierung des Kaufes und eine darauf folgende komplette Lösung von diesem Züchter sein. Ihr Züchter blockte mich ausnahmslos mit dem Argument ab, dass ich den Vogel nur zurückgeben wollte, aufgrund der Tatsache, dass meine Freundin mit ihrem Vogel schlechte Erfahrungen gemacht hat. Natürlich spielte dieser Gedanke eine Rolle, aber meine primären Bedenken, die auch von einer hinzugezogenen, ortsansässigen Wellensittichexpertin gestützt werden wurden schlicht und einfach übergangen.
Die vom Züchter getätigte Zusage einer möglichen Rückgabe wurde mit den Worten \"aber nur unter bestimmten Umständen, und diese sind in diesem Fall nicht gegeben\", \"Sie wollen doch nur den Vogel umtauschen, weil Sie einmal schlechte Erfahrungen gemacht haben\", etcpp revidiert.
Erwähnenswert wäre noch, dass der Züchter beim Kauf der beiden Tiere mehr Wert auf unsere Teilnahme bei einem \"fettfrei kochen\"-Treffen mit späterer Verkaufsaktion einiger Artikel wie Schalen und Schüsseln als Willkommensgeschenke für unsere Partizipation legte als auf das Wohl der Tiere.
Letzten Endes möchte ich für beide Vogel das bestmögliche erreichen und ihnen eine möglichst gute Umgebung bieten. Leider habe wir von Ihrem Züchter auch den Eindruck, dass er seine Tiere als Waren und Dinge behandelt, was solch ein kleines Lebewesen bestimmt nicht verdient hat. Die hinzugezogene Expertin riet mir die beiden Tiere räumlich zu trennen, was mir aber leider nicht möglich ist und auch bestimmt nicht dem Ziel des Zukaufes entspricht.
Ich möchte Sie bitten mir mitzuteilen welche Möglichkeiten ich als Käufer habe den Kauf des Vogels rückgängig zu machen und mich komplett von betreffendem Züchter loszusagen. Eine Erwähnung und Offenlegung der DSV-Nr. des Züchters möchte ich noch verhindern, da es sich hier um ein Problem zwischen dem Züchter und mir als Kunden handelt.
Mit freundlichen Grüßen
Sven Riedel
Die Reaktion auf diese Mails ist bis dato folgende: Der Züchter versteckt sich hinter den Weiten des Internets und der DSV leitete diese Mail an seinen Präsidenten weiter, von welchem eine Antwort noch aussteht. Absenderdatum der Mails ist der 17.06. Innerhalb dieser zwei Tage hat sich die Situation weiterhin verschlimmert. Mein neuer Vogel lebt sich trotz bestmöglicher Umsorgung meinerseits nicht ein und legt weiterhin ein lethargisches und aggressives Verhalten gegenüber meines alten Vogels an den Tag. Mittlerweile kann ich einfach nur noch hoffen, dass die Situation nicht blutig ausgeht und auf Besserung hoffen.
Selbst eine Verlegung des neuen Vogels in einen separaten Käfig brachte keine Wirkung. Mein älterer Vogel sucht weiterhin die Nähe zu seinem Artgenossen und erntet in Folge dessen die komplette Antipathie des neuen Tieres, was sich in einem definitiven Drohverhalten mit entsprechenden Handlungen des neuen Vogels zeigt.
Im Endeffekt rührt sich der neue Vogel ebenso nur, wenn:
- ich gezwungenermaßen an den Käfig muss um Futter nachzufüllen, oder um diesen zu säubern. Der Kleine flattert daraufhin wie wild aufgescheucht durch den halben Käfig und stellt diesen auf den Kopf, oder
- wenn sich mein älterer Vogel während des Freifluges (normalerweise steht die Tür des Käfigs den kompletten Tag lang offen) nähert.
Den Rest der Zeit verbingt der Wellensittich mit ein wenig Gefiederpflege und einem stundenlangen, intensiven \"Schimpfen\", das ich in dieser Form noch nicht von einem Wellensittich gehört habe. Es handelt sich dabei um einen lauten, durchgehenden Ton, der beinahe einer Sirene ähnelt.
Ich bin mit meinem Latein definitv am Ende. Kann mir die vorherrschende Situation nicht mehr erklären und hoffe auf Ihren Rat - auch hinsichtlich der Möglichkeit einer Einigung mit dem Züchter.
Darüber hinaus bitte ich Sie mich nicht als Anti-Tierliebhaber zu verurteilen. Ich habe meinen ersten Vogel definitiv ins Herz geschlossen und möchte ihm ganz einfach nur das bestmögliche Umgebungsfeld ermöglichen - nur leider ist dies unter gegebenen Umständen nicht möglich.
Als Anhang finden Sie auch die Bilder zu dem verendeten Vogel meiner Freundin, um sich selbst eine genauere Vorstellung hinsichtlich der \"Seriösität\" des Züchters zu machen.






Ich bedanke mich schon im Voraus für Ihre Hilfe.
edit by blacksheepchen